Nordpol
 
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Das ist der Nordpol aus 3.000 Metern Höhe am 1. Mai 2007.

 
Historischer Polflug am 1. Mai 2007, veranstaltet von der Deutschen Polarflug GbR und der Düsseldorfer Fluggesellschaft LTU
Tagestour zum Nordpol
Novum am Düsseldorfer Flughafen: Ein Airbus 330-220 der Fluggesellschaft LTU mit der Flugnummer LT9999 wird mit dem Ziel NORDPOL auf dem Flugplan geführt. Genau 93 Jahre nach dem ersten Motorflug von Jan Nagurski, Pole in russischen Diensten, in der Arktis und 110 Jahre nach der legendären Nordpolballonfahrt des Schweden Andrée ist es wieder ein Flugzeug, was am 1. Mai 2007 Luftfahrtgeschichte macht. Die erste Tagestour zum Nordpol mit einem Airbus!
Morgens gegen 5.00 Uhr hat sich schon eine kleine Gruppe von etwa 30 Nordpoltouristen an den LTU-Schaltern 236-238 im Terminal 2 eingefunden. Sie wollen die Ersten sein und sich die besten Sitze von etwa 300 im Flieger sichern. Für 1.190 € für die Außensitze an den Fenstern und 550 € für die Innensitze ist der Airbus praktisch komplett ausgebucht. Die Preise für die erste Klasse reichen von 1.999 € bis 2.499 €.

Pressekonferenz in der LTU-Lounge, Hinweise für die Passagiere – die drei Veranstalter der Deutschen Polarflug, Manuel Kliese (25), Sven Maertens (28) und Sebastian Schmitz (28) aus Münster haben vor dem Start alle Hände voll zu tun. Wird dieser Flug gut werden? – Diese bange Frage hängt über den Köpfen der Drei wie ein Damoklesschwert. Und spielt das Wetter mit? – die zweite große Frage.

Für diesen historischen Arktisflug hat die Düsseldorfer Fluggesellschaft LTU ein bewährtes Langstreckenflugzeug bereitgestellt, einen fast fünf Jahre alten Airbus A330-200 mit 54.000 PS. Am Steuerknüppel sitzt einer der erfahrensten Pilot der LTU-Gesellschaft, Josef Moser (53), quasi der Mann für ganz spezielle Flüge. Für ihn ist es der erste Flug zum Pol. Auch die Mannschaft ist bestens Stress erprobt und freut sich auf dieses Abenteuer.

Die Passagiere dürfen in der Wartehalle ein Glas Sekt schlürfen und werden von den Fernsehteams interviewt. Einer der Wartenden ist Karl-Heinz Hillringhaus (65) aus Bottrop: „ Darauf freue ich mich. Auf zum Pol!“ Er hat extra mehrere Kompasse mit dabei: „Ich will mit eigenen Augen sehen, wohin die Nadel am Pol ausschlägt.“

 

Das Nordpolflugzeug - der Airbus A330-200 der Fluggesellschaft LTU am Düsseldorfer Flughafen.
Der Flug startet um 8.51 Uhr. An Bord des Airbus mit der Kennung DALP sind Menschen aus dreizehn Nationen, darunter aus den USA und Kanada. Ein erstes Frühstück mit Lachs lässt nicht lange auf sich warten. Der Ausblick auf Deutschland ist dank des Wetters gut; aber kaum einer schaut hinunter. Den Nordpol gilt es zu bestaunen! Pilot  Moser fliegt über das ebenfalls wolkenfreie Dänemark. Die offizielle Wetterschau prophezeit Wolken über Norwegen, gute Sicht auf Spitzbergen, den Pol und – Überraschung für die Passagiere – auch auf Grönland! Denn die Reiseroute zurück soll entlang der größten Insel der Welt führen. Damit wird ein großes Stück aus dem arktischen Kuchen für die Seher und Stauner fällig!

Dänemarks Nordspitze mit Skagen und der Wanderdüne Råbjerg Mile lässt sich nach einer Stunde Flugzeit gut erkennen und fotografieren. Norwegen hat noch im Süden freie Sicht. Im Oslofjord wird es schon diesig, aber bis zum Dovrefjell hält es sich. Danach Wolken. Einige Passagiere befürchten so ein Wetter bis zum Pol. Auch fällt die nordnorwegische Stadt Tromsö als geplantes Sprungbrett zum Nordmeer den Wolken zum Opfer. Der Pilot fackelt nicht lange, ab Trondheim wird schnurstracks Spitzbergen angesteuert!

 

Die Nordspitze Dänemarks.
Wolken! So ein Mist, ärgern sich die Fluggäste! 12.35 Uhr - da reißt die Wolkendecke endlich auf. Gerade zur richtigen Zeit! Ein wunderschöner Blick offenbart sich den Passagieren auf das nordische Archipel. Schneeweiß sind die Berge bis zur Wassergrenze bedeckt. In den Tälern liegt der Nebel. Eine faszinierende Sicht. Die Polsphinx gewährt den Reisenden eine Audienz! Die Passagiere haben einen tollen Blick! Auf geht es über das Nordenskiöld-Land – Sinkflug über Longyearbyen. Hier beste Sicht für die Backbordler. Es wird live zum Alfred-Wegener-Institut nach Ny Alesund geschaltet. Rainer Vockenroth erzählt von seiner Forschungsarbeit hier auf Spitzbergen. Leider ist der Ton nur schlecht zu verstehen.

Die Mittelsitzer und Steuerborder werden von den Backbord-Passagieren gerne für Fotos und Fernsichten an die Fenster gelassen. Linke Passagiere gibt es an Bord nicht, die Stimmung ist gut. Die vielen Monitore zeigen den Flug als Karte versehen mit technischen Daten. In der Mitte hängt ein großer Bildschirm, der die Mittelsitzer mit hochauflösenden Livebildern aus Fenstern und Cockpit versorgt.

 

Der erste Blick auf Spitzbergen!
Nördlich von Andrée-Land führt der Flug übers Packeis zum Pol. Zum Fotografieren ist es eigentlich viel zu hell – überall Eis und Sonne! Wie ein riesiges Puzzle präsentiert sich das vereiste Nordmeer. Kanäle, kleine Seen, schwarze Wasserflächen und Bruchkanten durchschneiden die Polkappe. Bei einigen Polfans werden historische Nordpoltriumphe und –dramen wieder wach:

Rückblende I – 1925, hier auf dem Eis müssen Roald Amundsen und fünf weitere Gefährten ausharren, nachdem sie mit den beiden Dornier-Wal-Flugbooten N24 und N25 auf 87 Grad und 4 Minuten notgelandet sind. Keine Verbindung zu den Stationen. Nach 25 Tagen auf dem Packeis können die Männer eine Startpiste in das Eis ebnen, um mit einem Flugboot wieder starten zu können, die N24 wird aufgegeben. Mit dem letzten Tropfen Sprit erreichen die Männer wieder Spitzbergen und werden gerettet.

Rückblende II – 1926, wieder ein Flugzeug in der Hocharktis. Es sind Richard Byrd und sein Copilot Floyd Bennett in dem Fokker-Flugzeug „Josephine Ford“ auf dem Weg zum Nordpol. Nach 15 Stunden und 30 Minuten kehren die Beiden am 9. Mai 1926 zum Kongsfjord zurück und lassen sich als Pol-Eroberer feiern. Doch angesichts der Windverhältnisse und der bekannten Durchschnittsgeschwindigkeit des Fokker-Flugzeugs Josephine Ford erscheint der Erfolg dieser Expedition mehr als fragwürdig.

Rückblende III – 1926, zwei Tage nach Byrds Flug startet am 11. Mai 1926 Roald Amundsen mit dem Luftschiff „Norge“ von Spitzbergen aus und erreicht den Nordpol nach 16 Stunden und 40 Minuten. Dieser Flug ist das erste beweisbare Erreichen des Nordpols überhaupt. Der Rückflug erfolgt nach Teller in Alaska.

Rückblende IV – 1928, der Italiener Umberto Nobile will mit einem Luftschiff den Pol für sein Land erobern. Doch die „Italia“ stürzt auf dem Rückweg bei 81 Grad und 14 Minuten ab. Neun Männer werden auf das Eis geschleudert, die anderen sechs verschwinden mit der geleichterten Hülle in der Luft. Von ihnen findet man keine Spur mehr. Es folgt eine der größten Rettungsaktionen in der Arktis überhaupt.

 

Impressionen von Spitzbergen 
Die Wolken ziehen ab.
Tolle Berge!
Langgezogene Täler auf Nordenskiöld-Land. 
Schneeweiße Arktis.
Wolken im Fjord.
Doch Abstürzen und Pisten ins Eis bauen will von den Passagieren keiner. Kurz vor dem Pol gibt es ein kleines Malheur, denn Nebel zieht auf. Die Sicht wird diesig. Pilot Moser geht in den Sinkflug auf etwa 9.000 ft. Der Countdown beginnt; gegen 14.40 Uhr wird der Nordpol passiert! Jubel und Applaus bei den Poltouristen; Champagner zum Anstoßen wird gereicht. So intensiv wird Nebel wohl selten gefilmt und fotografiert.

“The Pole at last!!! The dream prize of 3 centuries, my dream & ambition for 23 yeas. Mine at last. I cannot bring myself to realize it. (...) I wish Jo could be here with me to share my feelings.“, das schrieb der Amerikaner Robert Edwin Peary am 7. April 1909, also vor 98 Jahren, noch in sein Reisetagebuch, als er hier - wo gerade der Airbus kreist - gestanden haben will. Hier am „Tigishu“ – am großen Nagel, wie der Nordpol bei den Inuit heißt.

Doch die heutigen Hobbyentdecker müssen echte Abenteurer überflogen haben! Denn die Belgier Alain Hubert und Dixie Dansercoer wollen einen Tag später, am 2. Mai, nach 53 Tagen Fußmarsch den Nordpol erreicht haben. Sie sind im Augenblick noch etwa 20 Kilometer vom Pol entfernt. Danach marschieren sie weiter nach Grönland. Doch ihre gelben Jacken sind aus etwa 3.000 Meter Höhe im Nebel nicht zu erkennen. Was mögen die beiden Polwanderer während ihres gefährlichen Abenteuers denken, als sie den Airbus anrauschen hören?

Im Internet berichten die beiden Belgier auch von der aktuellen Temperatur in Nordpolnähe. Am Morgen des 1. Mai messen sie in Bodenhöhe minus 18 Grad Celsius und am Abend minus 11 Grad. Für sie sind die Temperaturen recht „milde“. Auch sei das Eis am Boden stark rissig und manche Flächen wie ein „Schwamm“. Alain Hubert fällt vor allem das junge Eis auf, ungewöhnlich hier am Pol. Die Temperaturanzeige im Flugzeug zeigt in 3.000 Metern minus 42 Grad an.

 

Impressionen vom Packeis
Das Packeis unmittelbar am Nordpol.
Der Nordpol...
...ist erreicht!
Fotos vom Punkt 90 Grad Nord.
Geschafft!
Drei Runden am nördlichsten Punkt sind gedreht. Drei Mal durch alle Zeitzonen, dreimal die kürzeste Weltumrundung. „Um die Welt in 80 Sekunden...“ könnte der Titel eines Fortsetzungsroman heißen. Wegen der Begeisterung hängt Pilot Moser eine vierte Ehrenrunde dran. Ein Tor zu einer Symmes‘schen Hohlwelt kann auch er nicht entdecken. 

Etwa eine Viertelstunde kreist das Flugzeug auf dem Dach der Welt. Journalisten und Fernsehteams interviewen die Passagiere: „Wie schreibt man eigentlich Amundsson und Piery?“ Begeisterung beim Champagnerschlürfen, alle sind glücklich! Die LTU-Maschine fliegt wieder südwärts. Nächstes Ziel ist nun Grönland.

 

Impressionen von Grönland
Peary-Land im Norden Grönlands.
Lange Fjorde winden sich Straßen gleich entlang der Küste.  
Ein mächtiger Gletscherabfluss im Norden. Gut zu erkennen die Endmoräne, die die Gletscherzunge umgibt.
Fantastische Arktis.
Erhebungen mit Wabenmuster.
Am Horizont steigt  das bis 3.200 Meter hohe Inlandeis an.
Eiskonfekt im Scoresby-Sund.
Der scharfe Wind hat seine Spuren hinterlassen. Die festgefrorenen Eisplatten aus etwa 3.000 Metern. 
Wie eine Schlange windet sich dieser Gletscher ins Tal.
Am Scoresby-Sund.
Die größte Eismaschine der Arktis, Grönland, kommt gegen 15.50 Uhr in Sicht. Passage von Kap Morris-Jesup und Peary-Land in 9.000 bis 13.000 ft. Ganz tolle, einmalige Aussichten eröffnen sich. Die Akkus in den Digitalkameras laufen heiß. Abenteuerliche Gletscher werden bei bestem Wetter passiert. Der Blick erinnert an die riesigen Auslagen eine Eisdiele.

Der Küstenabschnitt mit dem Namen Germania-Land lässt bei manchen Passagieren die alte deutsche Polarforschung aufleben. Erinnerungen an August Petermann werden wach, der 1869 die Zweite Deutsche Nordpolarexpedition mit den Schiffen „Germania“ unter Koldewey und der „Hansa“ unter Hegemann organisierte.

Hier oben im Norden starteten vor 101 Jahren u. a. die Expedition von Alfred Wegener und Ludvig Mylius-Erichsen, und 1913 die Expedition von J. P. Koch ebenfalls mit Wegener. Die Nansen-Expedition wird wieder lebendig, die erste gelungene Wanderung über das grönländische Eis von 1888. 

Am Horizont ist gut das bis zu 3.000 Meter ansteigende Inlandeis zu erkennen. In den noch zugefrorenen Sunden und Fjorden an der Küste stecken gigantischen silbrig glänzend Eisplatten wie gefrorenes Eiskonfekt fest. Große weite Täler setzen den Sinn für Maßstäbe außer Kraft. Die Passagiere glauben in einem riesigen 3-D-Kino zu sitzen. Sind das da unten nicht Eisbärenspuren? Spielen Augen und Fantasie schon einen Streich?

Weiß und weit öffnet sich der Scoresby-Sund. Die Passagiere können nicht mehr. Das ist schon fast zuviel der Eindrücke. Zackige Bergspitzen fliegen backbord vorbei. Ein arktisches Menü zum Ausruhen folgt. Es gibt wahlweise Elchfleisch und Kabeljau. Der bekannte Reisejournalist Andreas Spaeth referiert derweil über die Entdeckung des Nordpols. Wer wars denn jetzt? wollen die Passagiere wissen. Cook und Peary können ihre angeblichen Polerfolge 1908 und 1909 nämlich nicht beweisen. Also ein Geheimnis für die Ewigkeit! 

 

14 Monate Arbeit für diesen Augenblick! (v. l.) Sebastian Schmitz, Sven Maertens und Manuel Kliese von der Deutschen Polarflug stoßen auf den historischen Moment an.
Die drei Veranstalter Kliese, Maertens und Schmitz haben alle Hände voll zu tun. Interviewwünsche müssen erfüllt werden; die Koordination zwischen Presse, Piloten, Personal und Passagieren will geregelt sein. Manuel Kliese ist die Arktis nicht unbekannt, denn er lebte schon drei Jahre auf Spitzbergen. Zu seinen Hauptaufgabengebieten gehörten das Organisieren von Ausflügen, Reisen und Expeditionen auf dem arktischen Archipel. Wie zum Beispiel 2001 die Dreharbeiter zu der Volksmusiksendung „Melodie der Meere“ mit „Mister Tagesschau“ Wilhelm Wieben als Hauptdarsteller in der arktischen Wildnis sowie die Nordpoltour des RTL-Moderators Markus Lanz in 2003.

Sven Maertens und Sebastian Schmitz sind mehr die Flieger, unternehmen schon seit längerem besondere Flüge mit besonderen Flugzeugen: „Wir sind froh, dass neben der tollen Sicht auch der Flug selbst reibungslos ablief. Nur vor dem Start gab es ein kleines technisches Problem, was aber keinerlei Auswirkungen auf den Flug hatte.“

Mit an Bord ist auch Karsten von dem Hagen von der Fluggesellschaft LTU: „Die Idee des Fluges zum Nordpol hat mich sofort begeistert.“ Er investierte viel Arbeit, um diesen Flug zu ermöglichen, führte Gespräche mit Technikern und Piloten. „Es galt die Machbarkeit dieser ungewöhnlichen Charteranfrage sorgfältig zu prüfen.“

Gegen 18.33 Uhr verlässt die Maschine die grönländische Küste. Vorbei geht es zurück über den Polarkreis an die nördliche Küste von Island im Gegenlicht. Der isländische Gletscher Vatnajökull schimmert zum Abschied am südlichen Horizont in der Abendsonne. Eine Wolkendecke beendet schließlich das arktische Schauspiel. 

An der Nordküste Schottlands verschwinden die Wolken für eine kleine Zugabe. Sanft im Abendlicht sind die schottischen Hügel und Löcher zu erkennen. Endlich kein Eis mehr. Nur ganz vereinzelt liegt Schnee auf den Gipfeln. Aber es schaut kaum noch einer hin; der Speicher im Gehirn ist so voll wie die Chips der Digitalkameras. Dabei besteht zumindest noch die theoretische Chance, Seeungeheuer im  Loch Ness zu entdecken.

 

Unter den Fluggästen ist auch Hans Wirth (65) aus Düsseldorf: „Meine Familie hat mir diesen Flug geschenkt, weil ich gerne reise und Länder sammle“. Ihm gefällt dieser Flug ausgesprochen gut: „Daheim habe ich eine vier mal drei Meter große Weltkarte, worauf ich Fähnchen für jedes besuchte Land stecke. 48 habe ich schon markiert.“ Nur, der Nordpol ist auf dieser Weltkarte gar nicht drauf. „Da muss ich oben ‚anbauen‘.“, lacht der reisende Ruheständler.

Michael Klomfass (39) ist extra aus Karlsruhe angereist. „Der Preis für den Flug hat sich gelohnt! Ich hab’s bezahlt, um NICHTS zu sehen. Denn am Nordpol gibt’s NICHTS zu sehen.“, schmunzelt der Karlsruher, dessen Hobby das Reisen zu Sonnenfinsternissen ist. „Das erfordert es eine zeitintensive Logistik und Anreise wie zum Beispiel zur totalen Sonnenfinsternis in die Libysche Wüste 2006. Da hatte ich dann vier Minuten Verfinsterung, vier Minuten war NICHTS zu sehen.“ Außerdem ist er Autor der Bücher „Licht aus“ und „Sexbomben und Feuerstühle - Das Männerlexikon“.

Um 21.45 Uhr setzt der Flieger wieder zur Landung am Düsseldorfer Flughafen an. Genau 11.110 Kilometer, etwa 6.000 Flugmeilen, sind die 301 Menschen an Bord des Airbus A330-200 in den vergangenen 12 Stunden und 52 Minuten gereist. Dabei flogen sie vier Mal um die Welt und tranken Champagner auf dem Dach derselben. Beim Aussteigen bedankten sich die erschöpften Passagiere mit offensichtlich ehrlicher Begeisterung bei Veranstalter und Mannschaft.

Der zwölfköpfigen Kabinenbesatzung ist der Stress nach diesem langen Arbeitstag kaum anzumerken. Auch ihnen hat der Flug Spaß gemacht. Stewardess Dagmar Romanowsky: „Das war das erste Mal, dass ein LTU-Flugzeug über den Nordpol war.“ Die Mannschaft darf sich jetzt einen Tag ausruhen, wenn es am Donnerstag (3. Mai) heißt: Eröffnung der neuen Strecke Düsseldorf – Las Vegas. Dann ist der Nordpol schon Schnee von (vor-) gestern...

Aber nur bis zum 1. August 2008. Dann soll der nächste Rundflug zum Nordpol starten - sogar mit der Beobachtung einer Sonnenfinsternis!

 

Perfekte Reise, perfektes Team - die LTU-Besatzung. Links der Chef-Pilot Josef Moser.
Klimaschutz -
Der Veranstalter, die Deutsche Polarflug GbR, bekennt sich zu ihrer klimapolitischen Verantwortung. In Zusammenarbeit mit PrimaKlima-weltweit- e.V. erheben die Veranstalter - beim ersten Flug noch freiwillig - eine zusätzliche Pauschale von mindestens 50 € für den Klimaschutz. Davon sollen je sieben Hektar Wald in Sachsen und  in Argentinien gepflanzt werden. Laut Veranstalter werden mit dieser Maßnahme das bis zu 20fache der klimaschädigen Auswirkungen des Fluges kompensiert.

Die Düsseldorfer Fluggesellschaft LTU betont zudem  die besonders geringe Emission des eingesetzten Airbus 330-200.

Links -
Wer war der Erste am Nordpol? - Übersicht der historischen Nordpolforschung
 

Text und Fotos: Th. Bujack

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